Geschichte von Skopelos
Die frühesten Besiedelungsspuren reichen in die frühe bis mittlere Epoche der Mykenischen Zeit (16. - 14. Jahrhundert v. Chr.) zurück. Es handelt sich um mehrere Gebäude auf der Insel von Stafilos (Stafylos) und ein Grab mit reichen Opfergaben in der Nähe. Die kostbaren Funde lassen darauf schließen, dass es sich um das Grab eines mächtigen Herrschers jener Zeit handelt, vermutlich des mythischen Königs Stafylos aus Kreta. Darüber hinaus deuten antike Schriften auf einen wahren, geschichtlichen Hintergrund der Sage von König Stafylos hin, welcher der Region ihren Namen verlieh, den sie auch heute noch trägt.
Nach der Mykenischen Epoche gibt es eine Lücke in den Aufzeichnungen über Skopelos, was es erschwert die Geschichte in jenen Jahrhunderten nachzuverfolgen. Das antike Skopelos, auch Peparithos genannt, erlebte im frühen 5. Jahrhundert v. Chr. einen Aufschwung aufgrund der Einführung von Silbermünzen als Währung und ausdehnten Handelsverbindungen mit andere Staaten in der Ägäis.
Nach den Perserkriegen (480 v. Chr.) schloss sich die Insel der ersten Athener Allianz an. Die Bedeutung von Skopelos in den Nordsporaden lässt sich an den niedrigen Steuern im Vergleich zu Skiathos, Ikos oder Skyros ablesen, die verlangt wurden. Im Jahr 427 v. Chr. gab es ein verheerendes Erdbeben, gefolgt von einem gewaltigen Tsunami, wodurch viele öffentliche Gebäude komplett zerstört wurden. Thukydidis berichtete davon.
Skopelos fiel anschließend unter die Herrschaft von Sparta, gefolgt von den Athenern in der zweiten Athener Allianz.
Über die Römischen Epoche, beginnend im Jahre 146 v. Chr. sind nur sehr wenige historische Aufzeichnungen erhalten. Einige Münzen, die in jener Zeit geprägt wurden, deuten auf eine Art Autonomie oder Unabhängigkeit hin. Gegen Ende der Antike erhielt Peparithos seinen heutigen Namen "Skopelos".
Im 4. Jahrhundert n. Chr. kam Bischof Riginos nach Skopelos und gemeinsam mit ihm das Christentum, welches sich auf den nördlichen Sporaden ausbreitete.
Riginos wurde 363 während der Verfolgungen durch Julian ermordet und später von der Kirche heilig gesprochen. Nach dem Tod des Bischofs ließ man unzählige Kirchen auf der Insel errichten, die in der byzantinischen Zeit vermutlich als Exil angesehen wurde, obwohl es keine eindeutigen Hinweise darauf gibt.
Ab dem 11. Jahrhundert begann die Naiki Archtiektur aufzublühen.
1204 fielen die Venezianer ein und besetzten die Insel. Die Gizi Familie herrschte bis 1276.
In den darauffolgenden Jahren 1276 - 1453 ist das Machtverhältnis nicht klar bestimmt, aufgrund zahlreicher Raubüberfälle durch kriegerische Eindringlinge.
Im Jahr 1453 eroberten die Venezianer Skopelos zurück, welches sich bis 1538 gegen die Türkische Belagerung zur Wehr setzte.
Die Venezianer und ihre Gouverneure waren "milde" Herrscher und ließen viele religiöse Gebäude errichten. Es gibt aber keine Beweise für die Existenz katholischer Kirchen.
Bis heute erinnern Familiennamen, Ortsbezeichnungen und unzählige Vokabel im Dialekt der Insel an jene Zeiten. Es sind auch mehrere Bauwerke mit typischen architektonischen Formen erhalten.
1538 griff Hairedin Barbarossa Skopelos an und leitete mit seiner Zerstörung die Türkische Belagerung ein. Die Insel konnte nicht komplett entvölkert werden, da bald darauf die Errichtung von Kirchen äußerst populär wurde. Während der türkischen Herrschaft genoss Skopelos dieselben Privilegien wie auch schon unter den Venezianern und es gab keine dauerhaften türkischen Ansiedelungen auf der Insel. Voevodas und griechische Hoheiten regierten Skopelos unter der absoluten Herrschaft des türkischen Admiral Kaoudan Pasa.
Bereits zu Beginn der türkischen Belagerung wurden verstärkt Tempel und Klöster errichtet, während sich ausgedehnter Handel im 18. Jahrhundert etablierte.
Reisende im 16. bis zum 19. Jahrhundert berichten von einer dichten Bevölkerung und großem wirtschaftlichen Reichtum und geben ebenfalls einen Einblick in die türkische Belagerungszeit. Der Geografe Sampson fasste in seinen umfangreichen Werken den Großteil zusammen.
Die Einwohner von Skopelos nahmen energisch an der Revolution von 1821 teil, nachdem sie unzählige Strapazen und revolutionäre Bewegungen der Fürsten von Olympus im frühen 19. Jahrhundert ertragen hatten. Viele Flüchtlinge von Makedonien, Thessalien und Evia kamen in jener Zeit nach Skopelos und beeinflussten, die lokalen Trachten, die Architektur und die kulturelle Entwicklung der Insel.
Die soziale Struktur, die während der türkischen Belagerung eingeführt wurde, hatte ebenfalls großen Einfluss auf die Sitten und Kultur der Einheimischen.
Es gab eine strenge Trennung der sozialen Klassen. Zur Oberschicht zählten Landesitzer und Schiffseigner, die alles verwalteten und jährlich Steuern an die Türken zahlten. Der Großteil der Bevölkerung bestand aus einfachen Bauern, Arbeitern und Matrosen der Handelsflotte. Zur städtische Klasse zählten nur wenige Bewohner, vor allem Händler.
Eine weitere kleine, aber aktive Klasse umfasste den Klerus und Mönche. Der Bischof und die Vorstehenden der Klöster gehörten dieser an.
Die Adeligen wurden in zwei Klassen unterteilt. Obwohl es nur sehr wenige Aufzeichnungen über die Konflikte gibt, erinnern sich einige Einheimische an die Feindseligkeiten und Reibereien.
Die adeligen Familien waren die Großgrundbesitzer von Skopelos und überließen ihren heutigen Nachfahren weite Regionen.
Die Revolution änderte nichts an der sozialen Struktur und die Klassen blieben erhalten.
Die meisten Bewohner von Skiathos und anderer Inseln litten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts unter großer Armut, was sich in den Arbeiten von Papadiamanti widerspiegelt. Es Begann die Zeit der Auswanderung nach Amerika, Rumänien und Russland.
Die Klasse der Seefahrer wurde zur treibenden Kraft und regierenden Abteilung, die auf ihren Fahrten im mediterranen Raum und auf den Ozeanen großen Reichtum angesammelt hatten und Möbel, Glaswaren und andere Dekorationen nach Skopelos brachten. Handelsgut aus anderen Ländern wurde ebenfalls hergeschifft.
Charakteristisch für Skopelos im 18. Jahrhundert waren Konsulate von Venedig, England und Frankreich. So etablierten sich auch frühe Elemente der westlichen Kultur auf der Insel, was in anderen Gebieten Griechenlands vollkommen unvorstellbar war. Sogar die Trachten enthielten ausländische Teile, wodurch sie sich von allen anderen auf dem Festland und den Inseln unterschieden.
Die neuen Ideen und der soziale Wohlstand an der Spitze der sozialen Pyramide führten Anfang des 20. Jahrhunderts zur Gründung einer halbstädtischen Klasse, mit eigenen Charakteristiken und Abteilungen denen es nicht erlaubt war sozial minderwertige Personen zu heiraten.
Es entstanden die puritanischen Wahrnehmungen, die sich auch auf die anderen Klassen ausbreiteten. Typisch war, dass die weibliche Bevölkerung nicht dauerhaft arbeitete und die jungen Mädchen durften erst dann das Haus verlassen, wenn sie verheiratet waren.
Diese konservative Einstellung konnte noch bis vor 40 Jahren in manchen Gebieten beobachtet werden.
In den Gebieten von Glossa und Klimatos gab es viele Bauern und Viehzüchter, die Vlachi genannt wurden und aus Nordevia stammten.
Diese Hirten verbrachten das ganze Jahr in den Bergen, besaßen Wälder und lebten ihr eigenes Leben. Hier halfen die Frauen bei der harten Arbeit mit. Ein weitere Abspaltung, die auch heute noch existiert, waren die Maultier Hirten mit ihren typischen Kleidern. Sie verteilten die Waren in der Stadt. |