Brauchtum von Karpathos
Der Tourismus auf der Insel hat glücklicherweise die Sitten und Gebräuche nicht beeinflusst. Ganz im Gegenteil, die Bewohner von Karpathos versuchen verstärkt die alten Traditionen und Brauchtümer aufrecht zu erhalten. Bei jeder Gelegenheit, bei Festen oder anderen Festivitäten wird ihre Tradition zur Schau gestellt. Nicht nur die Teilnehmer, sondern auch die Besucher werden von dieser Lebensfreude mitgerissen und so wird jede Feier zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Typisch für die Insel - auch heute noch - sind die schönen Trachten der Frauen von Olympos, die Weinkeller und Sakkofoustano. In Mesochori und speziell Spoa sieht man Teile der noch älteren Kleider, Kerchief (Tracht), Techremi (Kopftuch) und Fota (Lichter).
Die Kleidung jüngerer Mädchen unterscheidet sich von jener der älteren Frauen. Die traditionelle Männerbekleidung bestand aus einer blauen Hose und einer blauen Weste und unterschied sich in den Details von jedem anderen Dorf.
Die bedeutensten Feierlichkeiten sind nach wie vor Hochzeiten und Taufen.
Hochzeiten in Karpathos wurden in der Regel arrangiert. Sogenannte "Ehestifter" trafen sich mit den Eltern der Braut und des Bräutigams und planten die Zukunft des jungen Paares. Sobald die "Verhandlungen" abgeschlossen wurden, brachte der Ehestifter die Angehörigen des Bräutigams und den Bräutigam selbst zum Haus der Braut, wo die erste Verlobung stattfand.
Üblicherweise fand die eigentliche Hochzeit nach einer Woche, meistens Sonntags, statt, bei deren Vorbereitung alle Bewohner des Dorfes mithalfen. Die jüngeren Frau nähten das Brautkleid und die anderen Kleider, das Haus des Paares wurden weiß gestrichen und jeder stellte eine Süßspeise bereit.
Die Männer waren für die Zubereitung des Fleisches, die Möbel im Haus des Brautpaares und was sonst noch anfiel zuständig. Am Sonntag wurde das Brautpaar eingekleidet und der Bräutigum holte seine Zukünftige mit seinen besten Freunden von ihrem Elternhaus ab.
Ein Brauch, der nur auf Karpathos stattfindet, ist das sogenannte "Efta" (Sieben). Er besagte, dass sieben Tage nach der Geburt eine Kindes alle Verwandten und Freunde zu einem Fest zusammekommen sollen um eine Krippe für das Kind zu bauen. Mit viel Gesang und guten Speisen wurde ausgelassen gefeiert. Die eigentliche Taufe folgte später.
Die Gemeinde von Karpathos organisiert heute viele Vestanstaltungen und Konzerte sowohl traditioneller als auch zeitgenössischer Art, die im Hof des Gemeindeamts abgehalten werden.
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